Michael Ziegler lauter Blumen
3. 5. – 31. 5. 2024
„Krankheitsbedingt pausierte ich 2020 für einige Monate mit dem Malen und Zeichnen.
Zeit um vieles Revue-passieren zu lassen. Gewichte verlagerten sich, manches sah ich neu. Die Empfindung von Leere und Reichtum im selben Moment.
Dann die fünf Herbstblumen in einem Glas: ein zartes Leuchten.
Ganz unbedingt drängte es mich sie zu malen.
Ich hatte Feuer gefangen.
Ein erstes Wasserfarbenblatt entstand, 15 weitere Blumenstillleben folgten in den nächsten Wochen“, schrieb ich für einen Ausstellungskatalog 2022.
Noch weitere Blumenbilder sind in der Zwischenzeit dazugekommen.
In meiner Tätigkeit als Maler, Zeichner und Fotograf arbeite ich in Serien und Zyklen, die immer wieder aufgegriffen werden. Da gibt es die Landschaften, die Stillleben, die liegenden Figuren, die Zeichnungen die sich mit der Kunst der Vergangenheit beschäftigen, die Reihe „Von Dir zu mir“ , die sich mit den Bildwelten des Nahen- und fernen Ostens auseinandersetzt. Die Blumenstillleben bilden nun eine weitere Gruppe. Mit dem Titel „lauter Blumen“ wird sie in der Galerie Eboran zu sehen sein.
Blumen werden zusammengetragen, ausgewählt und arrangiert. Zunächst entstehen Zeichnungen, dann kommt die Farbe hinzu : Wasserfarben, Gouache auf Papier. Die Kompositionen sind nahezu simpel, in der Bildmitte ein einzelnes Glas oder Vase mit einer Anzahl von Blumen. Eine horizontale Gliederung der Bildfläche durch eine Bodenfläche und einem neutralen undifferenzierten Hintergrund. Die Farben meist hell und matt. Die einzelnen Blüten charakterisiert und erkennbar, die Ausführung detailverliebt aber nicht hyper-realistisch, eher locker und skizzenhaft. Das ganze Unternehmen ein sinnliches Ereignis!
Blumen ein allzu strapaziertes Motiv ! Gibt es da noch einen Weg die Blumenrealität ins Bild zu holen ? Gelangt man so zu interessanten , glaubwürdigen Bildern ? -Was mir vorschwebt ist so nah wie fern, wie Bilder für mich immer wieder zu sein haben. Eine wiederkehrende Sehnsucht nach Licht, Schwerelosigkeit, nach einem Klang. Gerade durch die Fragilität, der vermeintlichen Enge des Spielfeldes scheinen sich für mich Möglichkeiten aufzutun, nah an der Banalität glaube ich eine subversive Kraft zu entdecken.
Einen ersten Eboran-Auftritt ermöglichte mir Veronika Hitzl noch als Student 1985. Meine Arbeiten waren bis 2014, also 30 Jahre lang in vielen Ausstellungen in der Galerie Altnöder zu sehen. Ich freue mich wieder einmal in Salzburg Arbeiten präsentieren zu können.
Michael Ziegler, März 2024